Wie Unternehmen den Wumms ihrer Stellenanzeigen selbst verhindern und wie sie das leicht ändern können
Wenn ich Stellenanzeigen-Seminare halte, frage ich meine Teilnehmer immer nach dem Prozess, wie die Anzeigen entstehen. In 95 Prozent der Fälle ist die Antwort: Wir bekommen ein Formular aus der Fachabteilung, darin sind alle Anforderungen aufgelistet.“
Autorin des Artikels: Sibylle Frank, Mit-Inhaberin Heldenstreich – Agentur für Employer Brandin
Problem 1: Briefing per Stichpunkten in einem Formular
Schreiber von Stellenanzeigen bekommen oft keinen mündlichen Input zur Stelle, die besetzt werden soll. Das ist so, als würden Journalisten keine Interviews machen, sondern sich einfach ein paar Stichpunkte schicken lassen. Das wird aber so nix. Denn beim Stichpunkte-Machen gehen jede Menge Einzelheiten und Zwischentöne verloren, es bleibt oft nur eine abstrakte farblose Masse, aus der man keinen guten Text machen kann. Für Stellenanzeigen fatal.
Die Lösung: ein Gespräch
Problem 2: Die Abwesenheit von Texterhandwerk
Die Lösung: Dazulernen
Problem 3: Ham’ wir schon immer so gemacht
Die Lösung: Mehr Zeit
Bis zu vier Stunden müssen Sie einplanen. Wer geübt ist, kann es auch in zwei schaffen. Keine Sorge, das sparen Sie später im Recruiting-Prozess zigfach wieder ein. Weil: Sie finden ab jetzt viel schneller neue, passende Kandidaten.
Problem 4: Blutleerer Anzeigensprech
Die meisten Stellenanzeigen sind nichtssagende Floskelwüsten. Denn schließlich möchte man seriös wirken. Alle anderen schreiben ja auch so, dann kann es nicht verkehrt sein. Liebe HR-Leute – Tschuldigung – das ist es leider doch. So entsteht dieser unerträglich langweilige, absurde Einheitsbrei, den wir alle kennen und der wahrscheinlich weder Ihrem Unternehmen, noch der vakanten Stelle gerecht wird.
So lösen Sie’s: Floskeln weg
Mit etwas Mut, etwas Kreativität und etwas Texterhandwerk schreiben Ihre Personaler Anzeigen, die die Sonne aufgehen lassen. Anzeigen, die Lust auf die Jobs machen. Das funktioniert. Und zwar sowas von. Einfach mal ausprobieren.
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Autorin: Sibylle Frank, Inhaberin Agentur Heldenstreich


