Neulich beim Stellenanzeigen-Seminar in einer großen Forschungseinrichtung

Neulich beim Stellenanzeigen-Seminar in einer großen Forschungseinrichtung

Die Frage ist doch: Kann man in eineinhalb Tagen lernen, Stellenanzeigen so zu formulieren, dass das Job-Angebot fast unwiderstehlich wird?

Man kann. Und wie man kann.

Denn: Es gibt erstens ein Texterhandwerk, das nahezu jeder lernen kann. (Ok, vielleicht reicht’s dann nicht zum Bestseller-Roman, aber muss ja auch nicht.)

 

Zweitens: Fast jeder hat einen gesunden Menschenverstand. Und da braucht es manchmal nur jemanden von außen, der einem den Kopf zurechtrückt und damit den Blick auf den üblichen nüchternen, freudlosen und schwammigen Anzeigensprech um 180 Grad dreht.

 

Mal kurz ein kleines Beispiel: Nehmen wir „flexibel“, die meiststrapazierte Floskel in Stellenanzeigen. Hat schon mal jemand von sich gesagt: „Nein, also flexibel bin ich wirklich nicht. Ich war schon immer stur, lerne nicht gerne dazu und stelle mich keinesfalls auf neue Situationen ein. So war ich schon immer.“  Welchen Zweck hat es also, dieses Wort in eine Anzeige zu packen. Oder verantwortungsbewusst oder lösungsorientiert oder oder oder. Wir verstehen das Prinzip.

 

Ist also der Blick für den ganzen Unsinn erst mal geschärft, kommt drittens: Was schreibt man denn jetzt anstelle all dieser sinnlosen Floskeln und nebulösen Aufgabenbeschreibungen? Wie packe ich denn jetzt die interessanten Kandidaten da draußen? Da geht’s dann ans Eingemachte und dafür hat man jetzt viele Stunden Zeit.

 

Die haben wir im Forschungsinstitut ordentlich genutzt. In einer kleinen Gruppe. Mit super engagierten Personalerinnen. Die binnen kurzer Zeit all das Texter-Wissen aufgesogen haben und dann packende Anzeigen formuliert haben. Unterhaltsame, charmante, seriöse Stellenanzeigen für Wissenschaftler.

 

Gemeinsam haben wir außerdem einen Wissenschaftler interviewt. Denn wenn man wissen will, was einen Job attraktiv macht, sollte man die Leute fragen, die ihn schon haben. Niemand weiß es besser. Haben wir also gemacht und tolle konkrete Antworten bekommen, die in die Texte eingeflossen sind. Funktioniert aber nur, wenn man die richtigen Fragen stellt. Wenn man fragt „Was ist das Tolle an deinem Job?“, kann man die Antworten vergessen. Man braucht ein bisschen Wissen über Fragetechniken. Auch das kein Hexenwerk. Muss einem nur mal jemand erklären. Dann funktioniert das mit jedem Job – mit Elektrikern, kaufmännischen Geschäftsführern, Logistikern, Hals-Nasen-Ohren-Ärzten usw.

 

Kurz: Das Seminar in Bremerhaven war super, der Blick aus dem Seminarraum auf die im Sonnenlicht glitzernde Weser spektakulär. Danke liebe Auftraggeber. Hat viel Spaß gemacht bei euch.

Autorin: Sibylle Frank

 

Übrigens, der nächste Seminar-Termin „Unwiderstehliche Stellenanzeigen texten“ ist am 21. März 2019. Melden Sie sich jetzt an.

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