Christina Resch, Leiterin CRM/Marketing & Kundenerlebnisse bei Autohaus Widmann + Winterholler GmbH
Das Interview führte Sibylle Frank, Agentur Heldenstreich
Liebe Christina,
vor Kurzem ist eure neue Karrieresite online gegangen. Davor habt ihr mit uns einen Employer Branding Prozess durchlaufen – vom Markenworkshop über einen Storytelling-Prozess bis zum Fotoshooting. Inzwischen ist alles online, inkl. neuer Stellenanzeigen. Vielen Dank, dass du dir die Zeit für unser Interview nimmst.
Sibylle: Was war euer Antrieb, in Sachen Employer Branding aktiv zu werden?
Christina: Unsere alte Karrieresite war nur eine Verwaltungs-Plattform für Stellenanzeigen – ein Baustein unseres damaligen Personal Management Systems. Damit waren wir technisch nicht flexibel; wir konnten nichts ändern und das Arbeitgebergefühl nicht darstellen. Das war einfach zu unpersönlich.
Unsere Social Media Anzeigen waren schon sehr gut; es fehlten aber ein übergreifendes Konzept und eine durchdachte Kampagne, außerdem die Visuals.
Ich habe dann nach Employer Branding Agenturen gesucht. Dabei war mir Storytelling wichtig, so bin ich auf eure Website gestoßen. Ich fand gut, wie ihr euren Prozess darstellt und wie ihr Storytelling interpretiert.
Sibylle: Hattest du/ihr konkrete Vorstellungen, bevor ihr mit uns in Kontakt getreten seid?
Christina: Wir wollten ein durchgängiges Konzept und als Teil davon sehr gute Stellenanzeigentexte. Denn da draußen schrieb jeder dasselbe.
Sibylle: Hat dich im Projekt etwas überrascht?
Christina: Ja, und zwar wie sehr ihr in die Tiefe gegangen seid. Ihr wolltet uns wirklich verstehen.
Zuerst haben wir einen Arbeitgeber-Markenworkshop mit euch gemacht. Wir hatten schon damit gerechnet, dass die Mitarbeiter engagiert dabei sind, aber nicht in diesem Ausmaß, das war super. Genauso bei den Interviews und Fotoshootings.
Sibylle: Hast du etwas Neues gelernt?
Christina: Ich habe mich eher darin bestätigt gefühlt, dass Authentizität in der Kommunikation spürbar sein muss.
Wenn man auf Linkedin unterwegs ist, kommt einem oft so ein Positivismus entgegen. Jeder meint, dass er etwas Tolles sagen muss oder nur über Erfolge reden darf. Wenn man aber kleine Schwächen preisgibt, Dinge kritisch anspricht, macht einen das als Mensch und auch als Unternehmen viel sympathischer und nahbarer.
Sibylle: Was hat dir im Verlauf des Projekts Spaß gemacht?
Christina: Schön war zum Beispiel, dass wir viel über die Mitarbeiter erfahren haben. Und euch fand ich im Prozess professionell und unaufgeregt.
Sibylle: Oh, danke, das freut mich. Das gebe ich gern genauso zurück. Ich habe immer wieder gedacht: Sie geht da einfach durch und behält den Überblick über diese unendlich vielen Details. Sicher war es auch kein Spaziergang, die Geschäftsleiter von sieben Geschäftsstellen mitzunehmen.
Christina: Das stimmt, aber wir konnten alle Kollegen gut mitnehmen. Und alle, die Lust hatten, haben mitgemacht. Das Fotoshooting fanden zum Beispiel alle toll (und besonders, dass eine professionelle Visagistin dabei war).
Sibylle: Gab es auch Herausforderungen?
Christina: Einerseits war es schön, jede Abteilung mit an Bord zu haben. Aber es war auch aufwändig, alle unter einen Hut zu bringen. Jeder, der dabei war, hatte natürlich auch eine Meinung. Trotzdem wurde das Projekt von uns allen getragen.
Sibylle: Kurz zu den Stellenanzeigen. Am Anfang haben wir schon gespürt, dass euch das neue Wording herausgefordert. Wie war das für euch?
Christina: Genau. Die Texte sind relativ lang – und trotzdem werden sie gelesen.
Bevor wir mit euch gearbeitet haben, gab es da viele Meinungen, auch bzgl. der Anforderungen, die in einer Stellenanzeige stehen sollen. Es war für uns die beste Strategie, dieses Thema extern zu vergeben.
Sibylle: Wie läuft das Recruiting bei euch inzwischen? Spürt ihr einen Unterschied zu vorher?
Christina: Ja, die neuen Stellenanzeigen laufen sehr gut. Jeder zweite Bewerber spricht uns darauf an. Es kommen in den Bewerbungsgesprächen auch nur noch wenige Nachfragen zur Stelle; die Bewerber sagen dann immer: Das haben Sie ja schon geschrieben, das brauche ich nicht mehr zu fragen.
Sibylle: Und die neue Karrieresite?
Christina: Die neue Seite wird in der BMW- und MINI-Handelsorganisation als Best Practice besprochen. Man schaut sie sich sehr genau an.
Sibylle: Hast du einen Tipp für andere Unternehmen, die sich gerade mit ihrer Employer Brand beschäftigen?
Christina: Das Wichtigste ist: Machen! Jedes Unternehmen sollte eine authentische Karrieresite haben. Holt euch dafür am besten jemanden zur Unterstützung. Und zwar jemanden, der euch wirklich begleitet.
Sibylle: Vielen Dank, Christina. Hier auch ein Feedback von unserer Seite: Wir arbeiten sehr gerne mit euch und mit dir zusammen. Ihr habt eine gute Stimmung im Unternehmen. Das war und ist für uns sehr angenehm und keineswegs selbstverständlich. Ihr habt euch mutig auf einen Weg eingelassen, dessen Ende ihr noch nicht genau erfassen konntet. Ihr habt uns da freie Hand gelassen, wo wir sie gebraucht haben und da Leitplanken gegeben, wo es für euch wichtig war. Für uns hat das super gepasst und wir danken euch für euer Vertrauen. Und mal kurz von Frau zu Frau: Es ist schön, dich kennengelernt zu haben.
Hier könnt ihr euch das Projekt anschauen:
Widmann + Winterholler Karrieresite (karriere.widmann-winterholler.de)
Eure Sibylle