9 Punkte, an denen du erkennst, ob die Employer Branding-Kommunikation deines Unternehmens gut ist

9 Punkte, an denen du erkennst, ob die Employer Branding-Kommunikation deines Unternehmens gut ist

Wo kommt diese Liste her?

In den letzten Jahren haben wir in unzähligen Workshops und Interviews mit Menschen über ihre Jobs gesprochen; inzwischen mit über 1000. Sie haben uns Einblicke in ihr persönliches Job-Erleben gegeben.

Dabei waren Pharmazeuten, Bodenverleger, Softwarteentwickler, Wissenschaftler, Logistiker, Pflegefachkräfte, Medizintechniker, Chemiker, Köche, Systemadministratoren, Psychiater, Pharmakanten, Vertriebler, Orthopäden, Marketingleute, Gärtner, Professoren … (Bitte *innen immer mitdenken.)

Sie haben uns erzählt, was ihnen beim Arbeiten wichtig ist, nach welchen Kriterien sie sich einen Job aussuchen und was für sie zweitrangig ist. Daraus ist diese Liste entstanden.

 

Unsere Liste – realitätserprobt und für alle Branchen

1. Werdet konkret.
Sicher hast du auf vielen Karriere-Websites schon gelesen: „Die Aufgaben bei uns sind vielfältig. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Bei uns ist jeder Tag anders.“ Solche Aussagen kann man sich sparen. Welche Aufgaben gibt es? Wie kann man sich entwickeln? Was muss ich dafür tun? Wie sehen die spannenden Tage aus? Lasst die Leser nicht raten. Werdet konkret. Nur dann können Gefühle im Leser entstehen. Keine Konkretheit – keine Wirkung.

2. Wie ist euer Corporate Feeling?
Jeans und T-Shirt oder Anzug und Krawatte? Teamarbeit – was genau wird gemeinsam erarbeitet? Wer bestimmt? Wie stark werden die Hierarchien gelebt? Flache Hierarchien – das sagt gar nichts. Was ist, wenn ich Fehler mache? Wie sehen die Arbeitsplätze aus? Modern ist keine Aussage. Einzelbüro oder Großraum? Kantine oder Restaurant? Äußert euch in eurer Kommunikation zu all diesen Punkten.

3. Seid warmherzig und unterhaltsam.
Wir alle möchten von Menschen umgeben sein, die uns schätzen und mögen. Zu warmherziger Offenheit fühlen wir uns hingezogen. Entsprechend sollte sich eure Kommunikation anfühlen. Also vergesst alle langweiligen, kalten Floskeln, die nach Finanzamt klingen. Schreibt spritzig und zugewandt. Aber Achtung: kein Klamauk. Der wird der Tragweite des Themas nicht gerecht.

4. Zeigt Kante.
Am glaubhaftesten kommt ihr rüber, wenn ihr auch über Herausforderungen in eurem Unternehmen berichtet. Zum Beispiel: „Ab und zu kann’s ganz schön hektisch werden bei uns.“ Oder: Wir sind stark gewachsen. Jetzt ist wird’s Zeit, dass wir mit den Strukturen nachziehen …“ oder oder oder. Der unschlagbare Vorteil, wenn ihr Farbe bekennt: Die Leute, die sich bewerben, passen wahrscheinlich gut zu euch. Denn sie haben innerlich zu eurer Kante ja gesagt. Die, die nein sagen, wollt ihr nicht, denn sie passen nicht zu euch.

5. Die Sinnfrage
Inzwischen taucht das Sinnthema auf nahezu jeder Karrieresite auf. Habt ihr wirklich etwas dazu zu sagen? Weil eure Produkte zum Beispiel Menschenleben retten? Dann erwähnt es. Wenn ihr aber Industrieböden baut oder Gummibärchen herstellt, wirkt das Thema ziemlich gewollt. Schildert in den Stellenanzeigen besser konkret, wie man sich bei euch verwirklichen kann. Das ist für die meisten Menschen Sinn genug.

6. Lasst Werte lebendig werden.
Eine Liste mit Schlagwörtern zu veröffentlichen, bringt nichts. Zu abstrakt. Was soll man sich schon darunter vorstellen, wenn da steht „Verantwortung“? Oder „Begeisterung“? Spannend wird’s, wenn eure Mitarbeiter erzählen, wie welcher Wert im Arbeitsalltag gelebt wird. Wo sind sie begeistert? Wie sorgt das Unternehmen für diese Begeisterung?

7. Die Bildwelt: Gebt euch Mühe.
Keine Stockfotos. Keine Handyfotos. Keine Daumen nach oben. Keine Menschentrauben, die ein Logo formen. Das ist peinlich. Zeigt die Menschen bei der Arbeit. Wie sie miteiander sind. Rückt sie ins beste Licht. Feiert sie. Kreiert Eye-Candys. Nichts Geringeres sollte euer Ziel sein.

8. Nur Benefits, die wirklich welche sind.
Hast du bei drei, vier Punkten das ehrliche Gefühl, das ist wirklich super? Darauf will ich nicht verzichten? Dann sind sie gut. Den Rest schmeißt raus.

9. Fühle selbst.
Schau dir eure gesamte Arbeitgeberkommunikation kritisch an. Fühlst du dich unterhalten oder vollgefloskelt? Schaust du die Bilder gerne an oder sind sie belanglos? Sind eure Filme kurzweilig bis überraschend oder einfach nur das Übliche? Stimmt es, was da steht? Nimm deinen persönlichen Eindruck ernst. So ähnlich fühlen alle anderen auch.

Viel Spaß beim Branding

 

Eure Sibylle Frank

 

 

Autorin des Artikels: Sibylle Frank, Mit-Inhaberin Heldenstreich – Agentur für Employer Branding

 

Und hier geht’s zu unseren Projekten:

zu den Projekten

Schreibe einen Kommentar