Irrtum 1: Textseminare online zu halten macht keinen Spaß.
Irrtum 2: Unternehmen holen aus ihren Recruiting-Texten alles raus, was geht.
Ich dachte: In den letzten Jahren wurde im Web so viel über das Texten von guten Stellenanzeigen geschrieben, dass inzwischen jedes Unternehmen ein Auge auf seine Recruiting-Texte hat. Und dass die Unternehmen ihre Leute im Texten weiterqualifiziert hätten. Weil seit Jahren War of Talents und so. Aber ich habe mich geirrt: Immer noch die gleichen langweiligen Kamellen wie vor‘m Krieg.
Irrtum 3: Kreative Unternehmen haben kreative Stellenanzeigen.
Manchmal bin ich auf der Suche nach neuer Inspiration. Meine Überlegung war: „Es gibt tolle Firmen, die dafür bekannt sind, wie einzigartig sie mit Sprache umgehen. Da guck ich mal, wie die das machen.“ Aber nix. Tolle Website, tolle Texte. Stellenanzeigen normal bis traurig.
Irrtum 4: Entwickler wollen in Stellenanzeigen nur die Programmiersprachen wissen, mit denen sie arbeiten sollen.
Immer wieder werde ich mit der Aussage konfrontiert: „Entwickler wollen keine aufwändigen Stellenanzeigen lesen, sie wollen nur wissen, welche Programmiersprachen ein Unternehmen benutzt. Anhand dessen entscheiden sie, ob sie dort arbeiten wollen oder nicht.“ Ich hätte es fast geglaubt. Habe aber dann nochmal analysiert, was ich in über hundert Entwickler-Interviews zwischen den Zeilen lesen konnte: Sie finden es wichtig, mit wie viel Leuten sie im Team zusammenarbeiten, ob sie im Großraum oder Zwei-Mann-Büro sitzen, ob ihr Chef eine Ahnung von Informatik hat (was sie sehr hoffen), ob Projekte eine Woche, einen Monat oder eher ein Jahr dauern, ob Krieg oder Frieden mit den Sys Admins herrscht und und und. Kann man alles in die Stellenanzeigen reinschreiben. Werde ich künftig wieder tun.
Eure Sibylle Frank
Autorin des Artikels: Sibylle Frank, Mit-Inhaberin Heldenstreich – Agentur für Employer Branding
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