Wann Menschen ihren Job mögen

Heldenstreich Illustration Wann Menschen ihren Job mögen

Meine Erkenntnis aus 1000 Job-Gesprächen und was wir für das Employer Branding daraus lernen können.

Ich spreche täglich mit Menschen über ihre Arbeit. Es sind Köche dabei, Ingenieurinnen, Chemikanten, Wissenschaftlerinnen, Pflegekräfte, Steuerexpertinnen und und und. Wir reden über die guten Momente, die sie bei ihrer Arbeit erleben, genauso wie über die fordernden, nervigen.

Dabei habe ich festgestellt, dass besonders drei Punkte die Menschen glücklich machen. Woran ich das gemerkt habe? Am Leuchten der Augen, an der schwärmerischen Stimme, am Lächeln. (So schön, wenn sich dieses Lächeln im ganzen Gesicht ausbreitet.)

1. Menschen wollen das Gefühl haben, dass sie wirken.
Dabei muss es gar nicht um Leben-Retten gehen. Es reicht auch, wenn wir den Boden geputzt oder einen Stapel Akten weggearbeitet haben. Es ist nur wichtig, dass etwas vorangeht, dass wir unsere Wirkung spüren.

2. Wir Menschen lieben es, wenn unsere Anstrengung oder Leistung gesehen wird. Im Großen sowieso, aber auch schon im ganz Kleinen.
Wenn wir als Pflegekraft dem Patienten das Kissen aufschütteln und er bedankt sich, ist das ein schönes Gefühl. Wenn wir als Verkäufer den Kunden gut beraten und er registriert unsere Kompetenz – herrlich.

3. Wir genießen es, mit netten Menschen zusammen zu sein.
Zusammenhalt, Loyalität – das fühlt sich gut an. In den Interviews kommt immer gute Stimmung auf, wenn mir meine Gesprächspartner von ihrem Team erzählen. Hand in Hand arbeiten, sich aufeinander verlassen, loyal zueinander sein – das hat einen enormen Stellenwert.
 
Was heißt all das für unsere Arbeitgeberkommunikation? Schreiben und sprechen wir über genau diese Themen. Auf der Karrieresite, in den Stellenanzeigen, auf Social Media.

Machen doch schon alle? Ja schon, aber abstrakt floskelig: „Ohne unsere Mitarbeiter wäre unser Erfolg nicht denkbar.“ Gääähhn. Das wissen wir schon. Aber wo genau, lieber Arbeitgeber, siehst du, wie sehr ich mich anstrenge? Wo siehst du mich und meine kleinen Erfolge? Neu wäre zum Beispiel: „Wir wissen genau, wie anstrengend es ist, wütende Kunden zu beruhigen / schwere Patienten zu drehen / neue Algorithmen zu entwickeln / hintereinander weg 100 Winterreifen aufzuziehen …

Langer Rede kurzer Sinn – mein ewiges Predigen: Floskeln raus, Konkretes rein. Und zwar bei den Themen, die die Mitarbeiter umtreiben, nicht das Unternehmen

 

Eure Sibylle

 

 

Autorin des Artikels: Sibylle Frank, Mit-Inhaberin Heldenstreich – Agentur für Employer Branding

 

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